Paris: Auto- und Flugzeugbauer spüren die US-Sanktionen sicher als erste
Nach der Aufkündigung des Iran-Atomabkommens durch die USA werden Auto- und Flugzeugbauer mit Geschäftsbeziehungen zum Iran nach Einschätzung der französischen Regierung als erste mit den neuen US-Sanktionen belegt werden. Im November sollten dann Firmen aus der Energie- und Finanzbranche folgen, wie am Dienstag aus Regierungkreisen in Paris verlautete.
US-Präsident Donald Trump hatte das Abkommen vergangene Woche gekündigt - seitdem kann Washington wieder ausländische Unternehmen bestrafen, die Geschäfte mit dem Iran machen. Die US-Regierung hatte erklärt, die Strafmaßnahmen würden "ab sofort" für alle Neuverträge gelten. Ausländische Firmen, die bereits im Iran vertreten seien, hätten drei bis sechs Monate Zeit, um das Land zu verlassen. Ansonsten werde ihnen der Zugang zum US-Markt verwehrt.
Aus Paris hieß es am Dienstag ab 6. August werde es die Auto- und Flugzeugbauer treffen, ab 4. November dann Energieunternehmen aus der Öl-, Gas- und Petrochemiebranche. Auch Finanzunternehmen werde es dann nicht mehr erlaubt sein, etwa mit der iranischen Zentralbank Geschäfte zu machen oder das internationale Zahlungsverkehrssystem Swift für Iran-Geschäfte zu nutzen.
Im Bundeswirtschaftsministerium sprach Staatssekretär Ulrich Nussbaum am Dienstag mit dem Vorsitzenden des Wirtschaftsrats von US-Präsident Donald Trump, Kevin Hassett, über die Iran-Sanktionen. Auch das einseitige Vorgehen der USA beim Umgang mit Überkapazitäten von Stahl und Aluminium sei zur Sprache gekommen, teilte das Ministerium mit. Nussbaum betonte, Deutschland wolle mit den USA zusammenarbeiten und strebe "eine Verständigung über gemeinsame Interessen und Ziele an".