USA: Tesla will mit flacheren Hierarchien seine Produktion beschleunigen
Der mit Produktionsproblemen kämpfende US-Elektrobauer Tesla will die Unternehmenskultur ändern und schnell mehr Leute einstellen. Unternehmenschef Elon Musk schrieb seinen Beschäftigten, er habe eine "grundlegende Umstrukturierung" eingeleitet. Dazu zähle vor allem eine flachere Hierarchie, um die Kommunikation zu verbessern. Tesla gelingt es nicht, wie geplant pro Woche 5000 Model-3-Autos zu bauen. Mit dem Modell will Musk den Massenmarkt erobern.
In dem BERLINER TAGESZEITUNG vorliegenden Schreiben des Firmenchefs an die Belegschaft heißt es, "wir verflachen die Managementstrukturen, legen Funktionen zusammen, wo es sinnvoll ist, und reduzieren Aktivitäten, die nicht lebenswichtig für den Erfolg unserer Mission sind". Zudem werde Tesla weiter "rasch" Leute für die Produktion einstellen, kündigte Musk an.
Bei der Präsentation der Quartalszahlen Anfang des Monats hatte der Unternehmenschef die Umstrukturierung bereits angekündigt. Er hatte dabei vor allem die zu große Zahl von Subunternehmern erwähnt und sie als "Napfschnecken" kritisiert, die es abzuschütteln gelte.
Bei der Produktion des Model 3 gibt es laut Tesla Probleme mit der Batterie. Im April liefen zeitweise nur 2000 Wagen wöchentlich vom Band. Für das Auto, mit einem Startpreis von 35.000 Dollar (rund 28.000 Euro) erschwinglicher als die bisherigen Tesla-Modelle, gibt es schon 400.000 Vorbestellungen. Langfristig strebt Musk eine Stückzahl von 10.000 neuen Wagen pro Woche an.
Der Unternehmenschef erneuerte in seinem Schreiben an die Belegschaft sein Versprechen, bis Ende Juni werde die Produktion wieder rund laufen. Analyst Trip Chowdry von Global Equities Research schrieb, Tesla sei bereits dabei, die Produktion des Model 3 zu beschleunigen. "Das hat eine Menge damit zu tun, dass Elon Musk sich kümmert und seit fast zwei Wochen auf dem Fabrikboden schläft."