Paris: Französischer Staat setzt für Zukunft auf selbstfahrende Autos
Frankreich will europäischer Vorreiter bei der Entwicklung selbstfahrender Autos werden. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire kündigte am Montagabend in Paris flächendeckende Tests ab dem kommenden Jahr an. Ziel sei es, Frankreich "zum attraktivsten Land in Europa zu machen, um den technologischen Wandel voranzutreiben", sagte er.
Möglich machen soll dies eine Gesetzesänderung, die Le Maire nun vorstellte. Damit könnten die bisher stark begrenzten Tests selbstfahrender Fahrzeuge erstmals auf öffentliche Straßen im ganzen Land ausgeweitet werden - und das bis zur Autonomie-Stufe 5, also ohne Fahrer.
Solche Versuche stellen die Behörden bisher vor große Probleme, vor allem bei der Haftung. Im März war in den USA erstmals eine Fußgängerin bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Fahrzeug des US-Fahrdienstanbieters Uber ums Leben gekommen.
Der Präsident des französischen Autohersteller-Verbands PFA, Luc Chatel, sagte, die Branche sei "zu Versuchen im großen Maßstab bereit". Die Opel-Mutter PSA um die Marken Peugeot und Citroën testet bereits seit 2015 autonome Fahrzeuge. Sie will die ersten Modelle im Zeitraum 2021 bis 2023 auf den Markt bringen.
Weltweit führend bei der Forschung sind bisher US-Konzerne wie Google und der Autobauer Tesla. In Deutschland entwickeln unter anderem Volkswagen und BMW selbstfahrende Autos.