Opel-Betriebsräte informieren im Streit um Werk Eisenach die Belegschaft
Beim Autobauer Opel ringen der französische Eigentümer PSA und die Gewerkschaft IG Metall um die Zukunft des Werks im thüringischen Eisenach. Am Donnerstagnachmittag gab es an den drei Produktionsstandorten in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach Betriebsversammlungen, auf denen die Mitarbeiter über den aktuellen Stand der Verhandlungen über das Sanierungskonzept des Autobauers informiert wurden.
Die IG Metall wirft PSA mit Blick auf Eisenach "Erpressung" vor, wie es in Gewerkschaftskreisen heißt. Das Überleben des Standorts sowie hunderte Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. Der Autobauer wolle nicht die nötigen Investitionen tätigen, um das Eisenacher Werk rentabel zu halten.
Das Management von Opel hatte vom Betriebsrat gefordert, die Erhöhung im Metall-Tarifvertrag von 4,3 Prozent für dieses Jahr stunden zu dürfen. Das lehnte der Betriebsrat ab. Daraufhin kündigte Opel-Chef Michael Lohscheller in einem Brief an die Mitarbeiter an, den Produktionsstart für ein elektrifizierbares Fahrzeug in Eisenach auf Eis zu legen.
Opel versucht derzeit unter dem Druck von PSA, seine Kosten massiv zu senken. Dazu legte der Konzern im Dezember Programme für Altersteilzeit und Vorruhestand sowie Ende März ein Programm für freiwillige Abfindungen auf. Außerdem hat Opel die Verträge mit 1600 Händlern europaweit gekündigt. Auch im Vertrieb will der Konzern weniger ausgeben. Die meisten der knapp 400 deutschen Händler sollen aber einen neuen Vertrag angeboten bekommen.