LKW-Fahrer in Kanada protestieren gegen Corona-Impfpflicht
In Kanada haben hunderte Lkw-Fahrer mit einer tagelangen Protestfahrt gegen die Corona-Impfpflicht protestiert, die seit kurzem bei Überquerung der Grenze in die USA gilt. Am Samstag kamen die Trucker in der Hauptstadt Ottawa an, wo sie von tausenden Menschen begeistert empfangen wurde. Die Demonstranten schwenkten kanadische Flaggen und Plakate mit der Aufschrift "Freiheit" und riefen Sprechchöre gegen Premierminister Justin Trudeau.
Der sogenannte "Konvoi für die Freiheit" war am Sonntag vergangener Woche in Vancouver an der kanadischen Westküste, wie kanadische Medien berichteten. Auf dem Weg in die Hauptstadt Ottawa, die rund 4400 Kilometer von Vancouver entfernt ist, schlossen sich immer mehr Fahrer dem Konvoi an.
Die Impfpflicht für den Grenzübertritt war Mitte Januar von Kanada und den USA eingeführt worden. Ungeimpfte kanadische Lkw-Fahrer müssen demnach bei Rückkehr aus den USA in eine 14-tägige Quarantäne, US-Fahrer ohne Impfung dürfen gar nicht ins Land. Die USA drohen bei Zuwiderhandlung mit einer dauerhaften Sperre.
Der Branchenverband Canadian Trucking Alliance hatte die Protestfahrt kritisiert. Die große Mehrheit der kanadischen Fahrer sei gegen das Coronavirus geimpft. Ähnlich äußerte sich Trudeau. Er bezeichnete die Trucker am Freitag als "kleine Randminderheit", die nicht für die Mehrheit der Kanadier stehe. In Kanada sind inzwischen 90 Prozent der Erwachsenen geimpft.
(W. Winogradow--BTZ)