Mehr als die Hälfte der Kommunen ohne öffentliche Ladesäule für E-Autos
In mehr als der Hälfte der Gemeinden in Deutschland steht einem Bericht zufolge keine öffentlich zugängliche Ladesäule für E-Autos. Diese Zahl stamme von der Bundesnetzagentur und gehe aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage des Linken-Fraktionschefs Dietmar Bartsch hervor, berichten die Zeitungen der "Funke"-Mediengruppe (Montagsausgaben). Der Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, forderte mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Besonders wenige Kommunen mit Ladesäulen gibt es dem Bericht zufolge in Rheinland-Pfalz mit seinen vielen kleinen Orten, in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Auch in Bayern seien nur wenige Gemeinden mit dieser Infrastruktur ausgestattet, obwohl das Bundesland insgesamt die meisten Ladesäulen habe. In Nordrhein-Westfalen dagegen hätten nur acht von insgesamt 396 Orten keine Lademöglichkeit für E-Autos.
Bartsch sprach den Funke-Zeitungen gegenüber von einem großen "Ladesäulenversagen". Der Umstieg auf E-Mobilität könne nicht gelingen, wenn Politik die Bereitstellung von Infrastruktur verschlafe. "Statt den Kauf von Elektroautos mit Milliarden zu subventionieren, muss die künftige Bundesregierung Milliarden in ein bundesweites Ladesystem investieren", forderte er.
Ähnlich äußerte sich IG-Metall-Chef Hofmann. "Es gibt einen Crash, wenn wir da nicht nacharbeiten", warnte er in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagsausgabe). Förderprogramme liefen, Fabriken würden umgestellt und Kunden wollten die Fahrzeuge - gleichzeitig gebe es zu wenige Ladesäulen.
(K. Berger--BTZ)