Verbraucherschützer kritisieren "Wildwuchs" beim Sammeln von Fahrzeugdaten
Verbraucherschützer haben einen "absoluten Wildwuchs" beim Sammeln von Fahrzeugdaten kritisiert. Die Sprecherin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Marion Jungbluth, sagte nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem Interview vom Mittwoch, Autobauer sammelten derzeit "alles an Fahrzeugdaten, was nur möglich ist". Sie sprach sich dafür aus, den Großteil der Daten im Auto zu speichern und nicht bei den Herstellern.
Jungbluth forderte die Bundesregierung auf, per Verordnung festzulegen, welche Daten in der Blackbox wo gespeichert und wie diese im Fall eines Unfalls herausgegeben würden. "Es muss absolut ausgeschlossen sein, dass der Hersteller zwischendurch die Möglichkeit hatte, bestimmte Daten zu manipulieren", sagte die vzbv-Sprecherin und bezog sich damit auch auf den Skandal um Abgasmanipulationen.
Verbraucher müssten ohne den Umweg über die Hersteller an die Daten herankommen, forderte der vzbv. Möglich sei auch die Einrichtung von neutralen Stellen zur Speicherung und Weiterverteilung der Daten. Die "schlechteste aller denkbaren Lösungen" sei es hingegen, alle Daten bei den Herstellern zu speichern und von dort zu verteilen, sagte Jungbluth nach BTZ-Information.