Formel-1-Legende Sir Frank Williams (79†) gestorben
Die Formel 1 trauert um eine der legendärsten Persönlichkeiten des Automobilrennsports zweier Jahrhunderte, um Sir Frank Williams. Der Gründer des gleichnamigen britischen Teams ist im Alter von 79 Jahren verstorben. Das bestätigte sein Team, das seinen Schöpfer zugleich als "Ikone" und "wahren Pionier" des Sports würdigte. Williams gewann in der Königsklasse sieben Fahrer-Titel und neun WM-Titel in der Konstrukteurs-Wertung.
Topstars wie der 1994 tödlich verunglückte Ayrton Senna, Nelson Piquet, Nigel Mansell oder Alain Prost fuhren für Williams. Auch zahlreiche deutsche Piloten feierten Erfolge mit dem Team aus Grove: Der spätere Weltmeister Nico Rosberg fuhr von 2006 bis zu seinem Wechsel 2010 zu Mercedes für Williams.
"Es ist unglaublich, was er geleistet hat. Ich respektiere ihn vor allem als Person sehr", sagte er einmal. Ralf Schumacher holte seine sechs Rennsiege für die Briten, Heinz-Harald Frentzen wurde 1997 Vize-Weltmeister, Nico Hülkenberg schaffte mit seiner Pole in Brasilien 2010 eine kleine Sensation.
Triumphe und Tragödien, große Siege und viel Drama - kaum jemand in der Formel 1 hat so viel erlebt wie Williams. Der Brite führte sein Team an die Spitze, die Queen schlug ihm zum Ritter - aber in seinem Auto starb auch Senna vor den Augen der Welt.
"Viele gaben uns die Schuld dafür. Als hätten wir der Welt ein Gemälde von Michelangelo gestohlen", sagte Williams einmal über die schwärzeste Stunde seiner Karriere.
Den Unfall von Senna 1994 in Imola hat er nie verarbeitet. Über seinen eigenen Unfall, der sein Leben am 7. März 1986 für immer veränderte, redete Williams viel offener. Seit jenem Tag saß Sir Francis Owen Garbatt Williams, genannt Frank, im Rollstuhl. Er musste rund um die Uhr betreut werden.
Der Sohn eines Offiziers der Royal Air Force war als Rennfahrer nicht talentiert genug und chronisch pleite, auch als Mechaniker und Händler gebrauchter Rennwagen war sein Weg beschwerlich. Er sei "der Witz der Branche" gewesen, sagte Williams einst. Der Durchbruch kam, als er 1977 mit dem damals unbekannten Konstrukteur Patrick Head einen eigenen Rennstall aufbaute.cc(P. Rasmussen--BTZ)