Studie: Autobauer können CO2-Grenzwerte nur mithilfe von Schlupflöchern einhalten
Die deutschen Autobauer nutzen zahlreiche Schlupflöcher, um die CO2-Flottengrenzwerte der EU für Neuwagen einzuhalten: Zu diesem Ergebnis kommt eine am Montag veröffentliche Studie der Organisation Transport&Environment (T&E), in der mehrere europäische Umweltverbände zusammengeschlossen sind. Daimler und BMW etwa ließen "keine Möglichkeit aus, um durch den Verkauf von scheinbar elektrischen Plug-in-Hybriden ihre Emissionsziele zu erreichen".
Daten von T&E zufolge würden die beiden Autobauer ohne diese Regelung ihre EU-Ziele für 2021 nicht erreichen. Die Plug-in-Hybride würden jedoch – wenn sie nicht aufgeladen werden – mehr CO2 ausstoßen als Fahrzeuge mit fossilen Verbrennungsmotoren, schreiben die Studienautoren. Plug-in-Hybride besitzen sowohl einen Verbrenner- als auch einen Elektromotor.
Ohne dieses und andere Schlupflöcher, wie etwa Sonderregeln für schwere Autos, müssten Fahrzeughersteller in Europa in diesem Jahr 840.000 rein elektrische Autos mehr verkaufen, um ihre Zielvorgaben zu erreichen, heißt es in der Studie weiter. "Daimler, die Volkswagen AG und BMW preisen sich als umweltfreundlich an, aber hinter dieser Fassade nutzen sie jedes noch so kleine Schlupfloch, um die Umstellung hin zu emissionsfreien Fahrzeugen hinauszuzögern", erklärte Stef Cornelis, Direktor T&E Deutschland.
Die Organisation forderte deshalb strengere CO2-Flottengrenzwerte auf EU-Ebene. Andernfalls werde "Deutschland seinen Verpflichtungen niemals nachkommen können".
(D. Fjodorow--BTZ)