Rivian erreicht bei Börsengang Marktbewertung von 100 Milliarden Dollar
Der US-Elektroautobauer Rivian hat bei seinem vielbeachteten Börsengang eine Marktbewertung von deutlich mehr als 100 Milliarden Dollar erreicht. Der hoch gehandelte Tesla-Konkurrent wurde am Mittwoch nach Handelsbeginn zwischenzeitlich mit rund 111 Milliarden Dollar (knapp 96 Milliarden Euro) bewertet - mehr als etablierte US-Autobau-Giganten wie Ford und General Motors. Die Bewertung basiert auf allen in Umlauf befindlichen Aktien sowie Aktienoptionen.
Der Aktienkurs des 2009 gegründeten Startup-Unternehmens an der New Yorker Technologie-Börse Nasdaq legte am Mittwoch rasant zu. Er stieg um mehr als 40 Prozent gegenüber dem am Vorabend festgelegten Ausgabepreis von 78 Dollar pro Aktie.
Der Elektroautobauer, der auf Pickups, SUVs und Lieferwagen setzt, hatte vergangene Woche für seine Aktien noch eine Preisspanne von 57 bis 62 Dollar anvisiert. Mit dem Börsengang nahm das Unternehmen, das 2020 rund eine Milliarde Dollar Schulden gemacht hatte, rund 11,9 Milliarden Dollar ein.
Inmitten einer wachsenden Nachfrage nach Elektroautos setzen Anleger große Hoffnungen in das Unternehmen, an dem Ford und der Onlineriese Amazon Anteile halten. Rivian will den Erfolg von Tesla kopieren, dessen Aktienpreis in den vergangenen Monaten durch die Decke gegangen ist.
Der von Robert Scaringe gegründete Autohersteller lieferte seine ersten Pickups namens R1T im September aus. SUVs für Privatkunden ab einem Preis von rund 70.000 Dollar sollen im Dezember folgen. Amazon hat den Kauf von 100.000 elektrischen Lieferwagen zugesagt.
Neben zahlreichen Startups setzen auch große traditionelle Autobauer zunehmend auf Elektrofahrzeuge. Das spiegelt die allmähliche Abkehr von Autos mit Verbrennungsmotoren im Kampf gegen die Erderwärmung wider.
(O. Petrow--BTZ)