VW-Chef Diess hofft auf schnellen Bau von neuem Werk am Wolfsburger Stammsitz
VW-Chef Herbert Diess hofft auf eine schnelle Umsetzung der Pläne zum Bau einer neuen Autofabrik am Stammsitz des Konzerns in Wolfsburg. "Das ist genau die Revolution, die Wolfsburg braucht", erklärte Diess am Mittwoch auf Twitter. Ab 2026 will Volkswagen in einem neuen Werk das Elektromodell Trinity herstellen. Diess äußerte die Hoffnung, dass die Standortentscheidung zügig erfolgen werde.
Auch der Infrastrukturaufbau und die Erschließung werde hoffentlich, so Diess, "mit der gleichen Unterstützung und genauso unbürokratisch und schnell wie in den neuen Bundesländern" vorangehen. In Brandenburg baut aktuell der VW-Konkurrent und E-Auto-Hersteller Tesla eine neue Fabrik.
Wie VW-Markenchef Ralf Brandstätter am Mittwoch im Online-Netzwerk Linkedin erklärte, prüft VW derzeit den Bau einer "komplett neuen hochmodern Fabrikeinheit außerhalb der heutigen Werksgrenzen in der Nähe zum Stammsitz" in Wolfsburg. "Der Wettbewerbsdruck steigt - nicht zuletzt vor der eigenen Haustür", erklärte Brandstätter weiter. Der Standort Wolfsburg müsse für die Zukunft fit gemacht werden. Ziel sei es, das E-Auto Trinity in einer Produktionszeit von lediglich zehn Stunden herzustellen.
Der Bau einer neuen Fabrik ist nach Einschätzung von VW nötig, um die laufende Serienproduktion anderer Modelle im Stammwerk in Wolfsburg nicht zu stören. Auch das Stammwerk solle jedoch anschließend "tiefgreifend modernisiert werden". Der VW-Aufsichtsrat muss den Plänen noch zustimmen.
Für die neue Fabrik von VW kommen nach Konzernangaben mehrere verschiedene Standorte in Betracht. Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen.
Die Vorsitzende de VW-Betriebsrats, Daniela Cavallo, begrüßte die Pläne zum Bau einer neuen Fabrik. "Die Pläne für die neue Trinity-Fabrik sind mutig und damit genau richtig", erklärte sie. Mit dem Bau eines zweiten Werkes werde die Beschäftigung in Wolfsburg gesichert und langfristig für eine Jahresproduktion "im hohen sechsstelligen Bereich" gesorgt.
Cavallo forderte für Wolfsburg aber weiterhin die Fertigung eines zusätzlichen Elektrofahrzeugs, die deutlich vor 2026 anlaufen solle. "Dafür setzen wir uns in der laufenden Planungsrunde ein", erklärte sie.
(W. Winogradow--BTZ)