Großhandelspreise stark gestiegen wie zur Ölkrise 1974
Die Verkaufspreise im Großhandel sind im September so stark gestiegen wie zuletzt in der Ölkrise 1974. Die Preise nahmen im Vorjahresvergleich um 13,2 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Im Zuge der ersten Ölkrise 1974 waren die Großhandelspreise um 13,3 Prozent gestiegen. Die Entwicklung der Großhandelspreise nimmt die Entwicklung der Verbraucherpreise vorweg.
Schon seit Monaten ist der Anstieg der Großhandelspreise hoch: Im Juli waren es 11,3 Prozent im Vorjahresvergleich, im August 12,3 Prozent. Der hohe Anstieg ist laut den Statistikern zum einen durch aktuell stark gestiegene Preise für viele Rohstoffe und Vorprodukte begründet; zum anderen kommt ein Basiseffekt infolge des sehr niedrigen Preisniveaus der Vorjahresmonate im Zusammenhang mit der Corona-Krise zum Tragen.
Besonders starke Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr gab es laut Statistik im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen (plus 85 Prozent) sowie mit Roh- und Schnittholz (plus 55 Prozent). Erheblich teurer wurden demnach auch Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel (plus 24 Prozent). Die Preise im Großhandel mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug stiegen um knapp 63 Prozent, Mineralölerzeugnisse waren rund 42 Prozent teurer als im September vor einem Jahr. (L. Andersson--BTZ)