Südostasien: US-Fahrdienstvermittler Uber zieht strategische Konsequenzen
Der US-Fahrdienstvermittler Uber zieht auf einem weiteren großen Markt Konsequenzen wegen der dortigen Konkurrenz: Das Unternehmen verkaufte sein Geschäft in Südostasien an den Konkurrenten Grab, wie der in Singapur ansässige Anbieter am Montag mitteilte. Im Gegenzug bekommt Uber Anteile in Höhe von 27,5 Prozent, außerdem sitzt Uber-Chef Dara Khosrowshahi fortan im Aufsichtsrat von Grab.
Grab ist seit 2012 auf dem Markt und in acht südostasiatischen Ländern präsent, darunter in Thailand, Kambodscha, Indonesien und auf den Philippinen. Das Unternehmen aus Singapur übernimmt nun neben dem Geschäft mit Fahrangeboten auch den Essenslieferdienst von Uber in der Region. Über die Höhe des Deals wurde nichts bekannt - Grab erklärte aber, es handle sich um den größten Aufkauf durch eine südostasiatische Internetfirma überhaupt.
Für Uber ist es hingegen der bedeutendste Rückzug von einem Regionalmarkt, wenngleich das Phänomen den US-Fahrdienstanbieter in der jüngsten Vergangenheit öfter ereilte: So übernahm in China der dortige Anbieter Didi Chuxing 2016 das Geschäft von Uber, außerdem fusionierte Uber im vergangenen Jahr seine Aktivitäten in Russland mit der App des Internetgiganten Yandex.
Grab-Chef Anthony Tan sprach vom "Beginn einer neuen Ära" und einem Effekt der Kosteneffizienz durch die Akquise. Khosrowshahi bezeichnete den Deal als Zeugnis des "außergewöhnlichen Wachstums von Uber in Südostasien in den vergangenen fünf Jahren". Beide Unternehmen erklärten zudem, der Deal werde letztlich den Kunden zugute kommen. Allerdings warnten Experten auch vor abnehmender Konkurrenz durch die Übernahme, wodurch die Preise letztlich steigen könnten.