Strafprozess im VW-Dieselskandal in Braunschweig begonnen
Vor dem Landgericht Braunschweig hat der Strafprozess im VW-Dieselskandal gegen vier teils ehemalige Mitarbeiter des Konzerns begonnen. Das Verfahren findet wegen des großen Medieninteresses in der Stadthalle von Braunschweig statt. Den vier damaligen Führungskräften wird für den Zeitraum von November 2006 bis September 2015 unter anderem gewerbs- und bandenmäßiger Betrug vorgeworfen. Dabei geht es um eine eingebaute Schummelsoftware in den Dieselautos, die den wahren Ausstoß von Stickoxiden im Fahrmodus verschleierte.
Käuferinnen und Käufer hätten dadurch einen Vermögensschaden von insgesamt mehreren hundert Millionen Euro erlitten, lautet der Vorwurf. Betroffen sind weltweit über neun Millionen Dieselautos der Marken Volkswagen, Audi, Seat und Skoda.
Der Betrugsvorwurf richtet sich auch gegen Ex-Chef Martin Winterkorn - sein Prozess wurde jedoch aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt und beginnt zu einem späteren Zeitpunkt. Der Strafprozess dürfte insgesamt mehrere Jahre dauern. Bei einem Schuldspruch drohen den Angeklagten bis zu zehn Jahre Haft.
(P. Hansen--BTZ)