VW-Manager: Betrugssoftware systematisch verschleiert
Vor dem Start des VW-Betrugsprozesses vor dem Landgericht Braunschweig hat einer der damals an dem Skandal Beteiligten über den Umgang des Autobauers mit der Betrugssoftware gesprochen. "Ich habe den US-Behörden nicht alles gesagt, was ich wusste", sagte der frühere VW-Manager Oliver Schmidt, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG.
"Das wurde mir zum Verhängnis." "Es gab Gespräche, wo mir gesagt wurde, was ich zu sagen habe", sagte Schmidt. "Es gab ein Skript, was ich sagen sollte und was ich nicht sagen sollte. Unter anderem sollte ich dieses Wort ’defeat device’ nicht sagen." Die Anweisungen seien in einer Runde mit leitenden Managern und auch der Rechtsabteilung besprochen worden, zitierte der Sender den früheren VW-Manager.
Der Dieselskandal bei VW war Mitte September 2015 öffentlich geworden; die US-Umweltbehörde EPA teilte mit, dass VW Abgaswerte manipuliert habe. Der Autobauer räumte ein, bei bestimmten Dieselmotoren eine Software verbaut zu haben, die den Ausstoß von Stickoxid nur auf dem Prüfstand senkt, nicht aber im Straßenverkehr. Schmidt wurde im Dezember 2017 wegen Verschwörung zum Betrug und Verstoßes gegen Umweltgesetze zu einer siebenjährigen Haftstrafe und zu einer Geldstrafe in Höhe von 400.000 Dollar verurteilt. Volkswagen entließ ihn noch im selben Monat. Nach mehreren Jahren in US-Haft wurde Schmidt schließlich nach Deutschland überstellt und ist auf Bewährung frei. (P.Hansen--BTZ)